Auf den kanarischen Inseln: Nehmen Sie sich ein Auto!


Wenn Sie wenigstens ein paar Tage auf den Kanaren verbringen möchten (ich würde nicht unter einer Woche dort bleiben) und noch neu sind, empfehle ich Ihnen, sich ein Auto zu nehmen. Bis auf einige Ausnahmen lassen sich die Inseln mit einem Auto gut erkunden und Sie können selbst bestimmen, was Sie sehen wollen. Hier ein paar Tipps:

Der Verleih und das Auto

Autoverleihe gibt es in den Ballungszentren zuhauf. Ich möchte hier keine Empfehlungen geben, aber seien Sie sicher, dass der Gesamteindruck vom Anbieter und vor allem vom Fahrzeug stimmt. Zwar sind schlechte Fahrzeuge relativ selten geworden und die angebotenen Fahrzeuge relativ jung (in der Regel unter 4 Jahren), aber stellen Sie trotzdem sicher, dass

  • die Reifen intakt sind (gleich mehr dazu)
  • Flüssigkeiten (Scheibenreinigung) vorhanden sind
  • die Scheibenwischer intakt sind.

Sollte es nämlich wirklich mal zu Niederschlag kommen (im Durchschnitt ca. 1 Woche im Jahr) führen Staub und Sand dazu, dass die Sicht mit den ersten Tropfen schlecht wird.

Etwas Skepsis schadet nicht, weder gegenüber dem Fahrzeug, noch dem Verleih: sollte Ihnen irgendetwas auffallen, weisen Sie den Verleih darauf hin und dokumentieren Sie Auffälligkeiten per Foto.


Beim Füllstand des Tanks besteht oft noch Unklarheit: fast immer ist es so, dass bei der Rückgabe einfach der Stand nachzufüllen ist, mit dem man das Fahrzeug übernommen hat. Benzin ist auf den Inseln dank fehlender Ökosteuer und vergünstigten Steuersätzen mit Preisen von etwas über einem Euro vergleichsweis billig, aber es lässt sich schlecht sagen, wie lange das noch anhalten wird.


Die Straßen

Die Straßen sind im allgemeinen durch den boomenden Tourismus in einem guten Zustand. Falls die Straßen mal auffällig schlechter werden, sind Sie entweder in privates oder landwirtschaftliches Terrain vorgestoßen oder haben sich in Fuerteventuras Westen verirrt: hier gibt es zurzeit noch keine befestigten Straßen, daher ist in solchen Fällen ein Geländewagen nötig. Hin und wieder kann es vorkommen, dass geliehene Fahrzeuge zweckentfremdet werden und kleinere Schäden davon tragen. Achten Sie auf entsprechende Merkmale, wenn Sie ein Fahrzeug entgegennehmen: Reifen, Kunststoffteile, Glas und Scheinwerfer lassen leicht erkennen, was mit einem Auto angestellt wurde.

Nur keine Angst auf den Straßen

Die Kanaros pflegen nach meiner Erfahrung einen sehr friedlichen und gemütlichen Fahrstil. Haben Sie Nachsicht, wenn es nicht so zügig wie auf deutschen Autobahnen zugeht. 😉 Die Üblichen Tempolimits liegen bei 90 km/h (Landstraßen) und 110 km/h (Autobahnen). Selten kann es vorkommen, dass 120 km/h erlaubt sind. Zwar nimmt man es auf den Kanaren aus Platzgründen mit dem Parken häufig nicht so streng, dafür verhält man sich doch sehr regelkonform. Deshalb: nur keine Sorge, falls Sie mit dem Auto auf der Fähre ankommen oder sich vor Ort eines ausleihen.

Und so läuft’s

Ich zitiere ungern aus der Werbung, aber mit Kreditkarten läuft es leichter, vor allem im Urlaub. Ob man ohne Kreditkarte überhaupt ein Auto leihen kann, weiß ich gar nicht. Die Preise sind von der Fahrzeugklasse abhängig. Kleinere Autos sind relativ billig und für 30 bis 40 Euro pro Tag zu haben, zum Beispiel Opel Corsa oder VW Polo – letzterer ist übrigens wenige Euro höher angesetzt. Wer übrigens einen Corsa bucht, muss keinen Corsa bekommen – für uns gab es schon einen Toyota Yaris.

Beim Verleih wird eine Versicherung abgeschlossen, die bei Diebstahl (durch andere), Beschädigung oder Panne aufkommt. Einige Anbieter lassen aus verschiedenen Paketen wählen. Wenn Sie wirklich beruhigt fahren wollen, wählen Sie besser ein größeres Paket. Wir haben für den Komplettschutz etwas mehr als 10 Euro pro Tag gezahlt.

Abgerechnet wird nach Tagen, das Kilometermodell gilt als veraltet. Da kleine Autos heutzutage auch mit 6 und weniger Litern Benzin pro 100 km bewegt werden können, halte ich das Ausleihen eines Autos vor Ort für eine sinnvolle Idee, sofern man rumkommen will.

Auto da – und jetzt?

Die Inseln bieten sich an, um per Auto und natürlich auch zu Fuß erkundet zu werden. Selbst die größeren Inseln sind immer noch so klein, dass Sie sie in wenigen Tagen mehrfach umrunden oder einfach nur nach Belieben durchkreuzen können.

Die Kombination aus Automobilität und Zu-Fuß-Unterwegs-Sein ist die perfekte Mischung, wenn Sie die Höhepunkte (im wahrsten Sinne) der kanarischen Inseln sehen möchten.